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Dienstag, 21 April 2015 18:31

Veloferien, Mojácar

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Tapas mit Appezöller

Spanien liegt dieses Jahr beim Veloclub Sins voll im Trend! Bereits im März verbrachte die erste Reisegruppe eine Woche Ferien auf der windigen Insel Lanzarote. Vom 10. bis 19. April reiste die zweite Gruppe nach Andalusien und um es gleich vorwegzunehmen: Die dritte Gruppe trainiert auch schon fleissig für die lange Fahrt von Alicante zurück in die Schweiz.

Spanien, was liegt da näher als sich mit einer Tapas-Party auf die bevorstehenden Ferien einzustimmen? Kaum ausgesprochen wurde der Plan umgesetzt und jeder Reiseteilnehmer erhielt ein Rezept für ein leckeres Tapas-Gericht! Tortillas, Chorizo con Champignons, Datteln mit Speck, Thymian Hackbällchen in Tomatensauce, Zuccinipäckchen mit geräuchertem Forellenfilet, Tomaten-Schinken-Schnittchen mit Ziegenkäse, Auberginen-Tapas, dazu ein feiner Tropfen Cariñena und zum Dessert Crema Catalana mit einem Carajillo. Es schmeckte alles ausgezeichnet und nach diesem gelungenen Abend vergingen die paar Wochen bis zu den Ferien im Nu.

Bestens eingestimmt und vorbereitet trafen sich die erwartungsfreudigen acht Mitglieder des Veloclubs Sins am Freitag 10. April mit Sack und Pack beim Bahnhof Sins. Bei dieser Vorbereitung kann sicher nichts schiefgehen (könnte man denken) aber da bleibt vor lauter Aufregung schon mal ein Rucksack im Zug oder die Identitätskarte im Kopierer liegen! Mit unglaublich viel Glück wurde der Rucksack an den Flughafen gefahren und auch ein Notfallpass konnte noch rechtzeitig ausgestellt werden!

Somit landeten wir am späteren Abend in Alicante. Nach einem längeren Transfer kamen wir und ca. 40 weitere Radsporttouristen gegen 23:15 Uhr endlich im Hotel El Puntazo in Mojácar an. Herzlich wurden wir von Patricia und Philip von Eitzinger Sports begrüsst. Das Küchenteam leistete auch noch Überstunden. Ein komplettes Buffet wartete auf uns und wir füllten unsere Kalorienspeicher für die bevorstehenden Touren.

Am Samstag Morgen konnten wir die Rennvelos in der perfekt eingerichteten Mietstation von Eitzinger Sports in Empfang nehmen. Die passenden Pedalen montieren, Sattel einstellen und los gings auf die erste Tour. Der vom Reiseorganisator prophezeite Jahrhundertsommer zeigte sich aber noch nicht! Nach ein paar Kilometern bestellten wir in einem Strandcafe in Carboneras bereits warme Getränke und warteten, bis der Wolkenbruch sich legte. Es goss wie aus Kübeln im sonst sehr trockenen Andalusien! Wieder zurück im Hotel hiess es Trikots waschen und Schuhe föhnen!

Die Sonntagstour organisierten wir für uns alleine und folgten dem GPS von Patrik’s Velocomputer. Beim Start waren die Strassen noch etwas feucht vom Vortag. Die Tour führte uns der Küste entlang, durch das Hinterland und mitten durch herrlich duftende Orangenhaine. Die Sonne zeigte sich immer mehr. Tenu am Nachmittag war kurz/kurz.

Am Montag starteten die Veloferien dann so richtig! Wie geplant gab es geführte Touren in unterschiedlichen Leistungsklassen. Der VCS war in allen mittleren und schnellen Klassen vertreten! Der Vormittag war noch recht kühl und bedeckt, aber ab Mittag zeigte sich die Sonne und es wurde etwas wärmer. Abends war der Himmel wolkenlos aber es blies ein kräftiger Wind, welcher jedoch gegenüber jenem in Lanzarote nur als laues Lüftchen bezeichnet werden konnte.
Das wohlverdiente “Clara” (Panaché) nach der Tour vernebelte einem Fahrer den Orientierungs- Sinn heftig. Das Strandcafe war nur 500 Meter vom Hotel entfernt aber Roli fuhr mit Rückenwind und aufgesetzten Scheuklappen ganze 8 km weiter bevor er merkte, dass das Hotel wohl schon längst hinter ihm lag!

Der Dienstag zeigte sich wieder sehr sonnig, so konnten wir wieder im Tenu kurz/kurz losfahren. Aber nicht ohne einem Windstopper unter dem Trikot! Dieses geniale Kleidungsstück hält zwar den Fahrtwind von der Haut fern, nützt aber nichts gegen kräftigen Gegenwind auf den teilweise happigen Aufstiegen und schmalen Strassen im Hinterland. Die Gruppen waren bunt gemischt mit anderen Rennvelofahrern vom Veloclub Lyss und Wil. Schnell lernte man sich besser kennen und natürlich reizte bald auch der sportliche Ehrgeiz die Fahrer und Fahrerinnen. Für die am Donnerstag anstehende Königsetappe wurde in der Gruppe 6 regelrechtes Social Engineering betrieben um am Abend die Beste Strategie für den Tagessieg austüfteln zu können.

Die Region rund um Mojácar ist ideal zum Rennvelofahren. Nahe der Sierra Nevada gab es viele Hügel, eine abwechslungsreiche jedoch sehr karge Landschaft und ein fast perfekter Asphalt locken auch Profisportler wie Linda Spirig ins südliche Andalusien. Der Zufall wollte es, dass sie die Woche mit uns in Mojácar trainierte und in der Gruppe 6 mitfuhr bzw. diese meistens anführte!

Wie bestellt regnete es am Mittwoch dem Ruhetag wieder fast den ganzen Tag!
Ein kleiner Bummel ins nahe gelegene Dörfchen Garruca war genau das Richtige.

Vuelta Grande (Konigsetappe)
Nach dem verregneten Ruhetag, gab es ein früher Start wieder im Tenu kurz/kurz. Es standen 150 km und 2500 Hm auf dem Programm. Auf dem höchsten Punkt 1070 m ü.M. empfingen uns Regentropfen und eine schwarze Wand lag vor uns. Also sofort umkehren der Sonne entgegen! Mit ein wenig Rückenwind wurden Top-Geschwindigkeiten erreicht (55 km/h und mehr) Die Strategie des VC Sins ist voll aufgegangen VC Lyss und VC Wil hatten bei den Bergpreisen keine Chance gegen unsere Cracks! Die Verlierer nahmen die Niederlage sportlich und luden uns am Abend zu einem kräftigten Schluck, selbstmitgebrachten Appenzöller ein. Aber auch ein Brandy Carlos Tre räumte den Magen nach dem Nachtessen wieder auf. Dies war auch nötig denn, einer verwechselte den Gorgonzola mit Stratiatella Glace!

Nach der gestrigen Königsetappe und einigen Bazillentötern stand am Freitag eine Regenarationstour bei sommerlichen Temperaturen auf dem Programm! Sämtliche Gruppen trafen sich am Mittag zu einer feinen Paella vom Holzkohlegrill. Die Kaffeekapsel vom Menukaffee hatte jedoch vermutlich schon einige Durchläufe hinter sich!

So schnell kann eine Woche vorbei gehen! Es ist bereits wieder Samstag als wir zur schönen Abschlusstour bei herrlichem Sonnenschein starten durften. Wie immer begleitet vom Tourenbus welcher die Rucksäckli mit dem Lunch und genügend Wasser mitführten. Insgesamt hat jeder Fahrer und jede Fahrerin rund 700 km und über 10’000 Höhemeter in dieser Woche absolviert, welche perfekt vom Eitzinger Sports Team organisiert und geleitet wurde. Ein herzliches Dankeschön an alle Guides welche die Nase meistens im Wind hatten und als Dank auch noch unsere Velos putzen durften! In der Gruppe 6 schenkte man sich zum Schluss gar nichts! Der begehrte Bergpreis wurde wieder vom VCS abgeholt. Mit einem fulminaten Spurt hängte Roli Wiss alle ab, da hatte selbst Linda Spirig keine Chance! Ihr Kommentar: Das hast du gut gemacht!

Am frühen Sonntagmorgen (für einige sehr früh) machten wir uns wieder auf die Rückreise und kehrten am Nachmittag wohlbehalten und mehr oder weniger gesund zurück. Vielleicht verirrt sich mal ein Lysser oder ein Wiler in die Zentralschweiz für eine gemeinsame Tour! Wir würden uns über ein Wiedersehen auf jeden Fall freuen!

Weitere Informationen zu unserem Aktivitäten sind zu finden unter: www.veloclub-sins.ch

Fotogalerie: Homepage Veloclub, Sins
Fotogalerie: Homepage Eitzinger Sports

Weitere Informationen

Gelesen 4691 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 29 April 2015 09:19
Konrad Patrik

Seit 1993 hat mich das Bikefieber gepackt und nicht mehr losgelassen. Seither habe ich schon viele Touren und Gegenden im In- und Ausland entdeckt. Aber auch Rennvelofahren, Inlineskaten, Langlaufen und Schneeschuhlaufen gehören zu meinen sportlichen Aktivitäten.

www.konisblog.ch
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