logo gemeinde sins normal

logo gemeinde sins normal

Mittwoch, 28 Mai 2014 17:47

2-Tagestour, Lörrach

geschrieben von
Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Veloclub Sins auf 3-Länder-Tour
Herr Bucheli vom Meteo hatte sich trotz direkter und kostenpflichtiger Punkt-Anfrage arg verschätzt:

Präzise zum morgendlichen Treffpunkt am 24. Mai 2014 regnete es zu stark, um die drei Sportlerinnen und zehn Sportler auf die Reise zu schicken. Zum Glück war der Gasthof Löwen samstags noch offen, so dass heisser Kaffee oder warme Ovi die Zuversicht auf Wetterbesserung nährte. Und tatsächlich, gegen 10 Uhr verliessen die zwei Gruppen Speed und Challenge Sins und trafen gegen Bünzen zu schon bald auf trockene Strässchen und eitel Sonnenschein.

In Hendschiken ereilte die Challenge-Gruppe bereits der erste Platten (Eugen), was den Speedys erlaubte, die Aare mit ungeahntem Vorsprung zu überqueren und die Staffelegg anzusteuern. Von der Marschtabelle schon zu viel abweichend trug dann auch die Abkürzung via Auenstein und Biberstein leider nicht ganz zur Vereinigung der beiden Gruppen Richtung Geren und dem Bergsprint auf der Salhöhe bei.

Die Grenze zum Kanton Baselland überquerend - und somit unser Revier verlassend - bewunderten wir die liebliche Hügellandschaft von Kienberg bis Magden und weiter nach Rheinfelden. In den Gassen der Altstadt zog es unsere Velofahrerinnen (natürlich) ins nächste Café, wo wir uns dann halt mit hausgemachtem Eis und Kuchen stärkten. Schnell war der Rhein überquert und der Anstieg auf den Dinkelberg erwartete uns. Challenge nahm die anständigen und neuen Velowege und erlitt den zweiten Platten (Lisbeth), währenddem Speed die Route via Karsau am blauen Bock vorbei wählte. So kam man abends im Verlauf der Diskussion auch auf Heinz Schenk sel. zu sprechen, der jahrelang die gleichnamige Sendung moderierte. (Daran lässt sich erkennen, dass gute Radfahrer auch schon etwas reifere Persönlichkeiten sein können.)

Im Gasthof Höllsteiner Hof war unschwer vorhersehbar, dass sich das 450 grämmige T-Bone-Steak vom Holzkohlengrill mit reichhaltigen Beilagen zum bevorzugten Hauptgericht der ausgezehrten Sportler entwickeln würde. Zu unser aller Erstaunen bestellte der Clubpräsident, Begleitfahrer und Fotograf-in-Personalunion mehr Energie als die meisten anderen!

Am Sonntag morgen ermahnte der Tourdirektor seine Schäfchen, auf die kommenden nur teilweise eingeübten und speziellen Gefahren und Herausforderungen zu achten, die uns in Basel erwarteten: kompakt und konzentriert fahren, Verkehrsregeln einhalten, Velowege suchen, auf Trämmligleise und Autos achten.

Bruno, der sehr zuverlässige Tourdirektor-Assistent, führte uns mit seinem Navi dann ziemlich zielstrebig entlang der nationalen Veloroute Nr. 7 quer durch die Stadt. Nur wenige Autofahrer hupten. Zwischendurch erstaunten uns eigentümliche Ortsbezeichnungen. Am Barfüsserplatz beispielsweise trugen alle ihre Schuhe; durch „Zwingen“ mochten wir nicht fahren, weil wir als Bewohner der Freien Ämter Selbstbestimmung vorziehen. An einem anderen Ortseingang stand sogar „Laufen“ auf einer Tafel, welche Anweisung wir mit unseren Rädern aber grosszügig und unerkannt ignorierten. „Leimen oder Leymen“ interessierte uns genau so wenig, weil wir unsere Schläuche schon seit über 30 Jahren nicht mehr selber flicken. (Stattdessen werden diese nun von Regula in ihrem Lädeli in Oberrüti neben dem Volg zu Kunsthandwerk weiter verarbeitet.)

En traversant le village Neuwiller enfin, il y avait tout à coup des signalisations routières qui donnaient l’orde „sauf“ et quelques choses. Erstaunt von der etwas vulgären öffentlichen Aufforderung und etwas verlegen nahmen wir halt den Bidon zur Hand und folgten nur dieses eine Mal der (französischen) Anordnung.

Wieder der Velostrecke zugeneigt, überquerten wir also zuerst den Challpass und anschliessend die Passwang. Leider wich Bruno bei der Baustelle in Oensingen dann einer älteren Dame etwas gar zu grosszügig aus, so dass er sich einen Sturz zuzog und zeitlebens die schmerzhaften Schürfungen in Erinnerung behalten wird - gute und schnelle Genesung, Bruno!

Die Fakten: 260 bzw. 290 km, 3‘600 bzw. 4‘000 Höhenmeter, 11 - 13 Stunden im Sattel, 2 platte Reifen, 1 Sturz, 1 durchfahrene Grossstadt, 1 verheissungsvolle Abfahrt irrtümlich gegen morastigen Waldwegabschnitt eingetauscht, 14 fröhliche Gesichter.

Daniel Urech, Tourdirektor

Weitere Informationen

  • Distanz: 260 bzw. 290 km
  • Fahrzeit: 11 - 13 h
  • Höhenmeter: 3'600 bzw. 4'000 m
  • Downhillmeter: 3'600 bzw. 4'000 m
  • Geschwindigkeit: 22 bzw. 26 km/h
  • Temperatur: 16,5 °C
Gelesen 5421 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 29 Juni 2016 15:35
Urech Daniel

Tourdirektor, 3-2-1

Das Neueste von Urech Daniel

Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten