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Montag, 09 Juni 2014 00:00

Inselhüpfen, Kroatien

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An der reinen, wissenschaftlich bewiesenen Wahrheit interessierte Leser sollten an dieser Stelle zum Selbstschutz das Lesen abbrechen und diese Seite verlassen!  Die wenigen, übrig gebliebenen Leser werden an dieser Stelle ganz herzlich begrüsst.

Clubmitglied Bruno Rütimann radelte in den letzten Jahren mehrfach mit seiner Ehefrau auf den kroatischen Küsten vorgelagerten Adriainseln.  Er organsierte deshalb für sechs weitere interessierte Fahrer das sogenannte Inselhüpfen auf den nördlichen Inseln in der Kvarner Bucht. Mit dem modernen Reisecar samt Anhänger für die Rennräder, welche mit diversen Gestänge für die Gepäcktaschen „aufgemotzt“ wurden, fuhren wir die Nacht durch bis zur Stadt Rijeka in Kroatien. Frühmorgens um sechs Uhr suchten wir in Rijeka ein Café auf, das schon geöffnet war. Eine Stunde später mit etwas Warmem im Magen und zwischenzeitlich die Velokluft montiert ging es nun los.

31. Mai (Samstag):  Insel Cres  Fläche 405 km2
10 Kilometer nach der lärmigen und schon ziemlich verkehrsreichen Stadt Rijeka erreichen wir Opatija, das mondäne Seebad mit zahlreichen wunderschönen Gebäuden aus der ruhmreichen Donaumonarchie. Alles wirkte ausgesprochen gepflegt und bestimmt auch sehr teurer, vielleicht das St. Moritz Kroatiens. In Prestova nach rd. 40 Kilometern radelten wir auf die erste Fähre, welche die Insel Cres ansteuerte (Mittagessen). Immer weiter nach Süden erreichen wir Mali Losinj – unser Etappenziel. Roli und Bruno zeigten die ganze Woche professionelles Einkäuferverhalten, so dass die verlangten Zimmerpreise jeweils Wunschvorstellung der Vermieter von Hotels, Bruchbuden und dergleichen blieben. Immerhin viermal übernachteten wir in Unterkünften, welche man als „gut fahrbar“ durchgehen lassen konnte.  Peter’s Qualitätsansprüche bezüglich Unterkunft wurden von den Einkäufern völlig ignoriert und als verwöhntes Warmduscher Verhalten abqualifiziert. Das Thema Unterkunft ist deshalb bis zur Übernachtung  in Gracac hiermit abgehandelt. Die Fahrt längs durch Cres ist empfehlenswert, wellig und durch wenig Verkehr gestört. Tageszahlen: 124 Km / 1800 Höhenmeter.

1. Juni (Sonntag) Insel Rab – 22 km lang, 91 km2
Jeweils um ca. 08:45 Uhr erfolgte der Start zur nächsten Etappe, wobei stets im Konzum (kein Schreibfehler, gehört aber noch nicht zum Landi 3,2, 1 Konzern)Trinkwasser für die Bidons gekauft wurde.  Nach einigen Tagen tranken wir vermehrt Radler (wenig Bier mit Grapefruitsaft oder Lemon  gemischt), was sehr gut schmeckt und mithalf, den Wasserkonsum (Schreibweise beachten) zu reduzieren.  Von Mali-Rosnj fuhren wir retour bis zur Fähre nach Merag auf Krk, quasi ein Transithafen zur Weiterfahrt mit einer weiteren Fähre nach der Insel Rab. Um die Mittagszeit verblieb rund 1 ½ Stunden Zeit. Rasch waren zwei Familienpizzen für sieben Fahrer bestellt – oh Schreck – so runde Dinger mit einem Durchmesser von 66 cm!  Die Verdauung dieses Monsterpizzen führte dann zu einer Blutleere im Hirn. Wohlgenährt fuhren wir auf die nächstbeste Fähre. Das Fährpersonal  zog sofort die Rampe hoch und die Fähre fuhr weg. Bruno  - unser ansonsten genialer Reiseführer zeigte die Billette – oh Schreck,  oh Schreck – diese Fähre fuhr zurück auf die Insel Cres und nicht auf die Insel Rab. Es folgten Funksprüche zwischen dem nervösen Fährpersonal und dem  Kapitän und plötzlich „ruderte“ das Fährschiff zurück. Die Rampe wurde wieder geöffnet und sieben Radfahrer verliessen unter Applaus (?) anderer Touristen das Fährschiff. Voll konzentriert auf das richtige und einzig verbliebene Fährschiff erreichten wir die Insel Rab,  wo Peter zügig die Kurve im Kreisel fuhr und dabei (Oelfleck ?) übel stürzte. Glück gehabt – Schürfungen  und Prellungen liessen ein Weiterfahren zu.  Roli zeigte seine Qualitäten nicht nur am Berg sondern auch als Mechaniker, hatten wir doch an den ersten beiden Tagen nebst dem Sturz noch zwei Speichenbrüche zu beklagen.  Rab: Insel und Städtli sehr sehenswert, historisch. Es wäre ein grober Schnitzer diese Insel auszulassen. Gute Unterkunft,  gutes Nachtessen. Tageszahlen: 84 Km / 1285 Höhenmeter.

2. Juni (Montag) Insel Pag – 58 km lang, 284 km2
Zur üblichen Startzeit gings wieder los – zur Fähre war es nicht weit und wir landeten auf der in der Tat kahlen Insel Pag. Es folgte eine wunderschöne Weiterfahrt über eine Anhöhe und plötzlich sahen wir unser Tagesziel: Pag. In Pag übernachteten wir in der herrschaftlichen Villa (Superzimmer mit allem drum und dran) der Schauspielerin Marianne Sägebrecht aus Bavaria. Weitere Informationen zur Marianne können bei Urs eingeholt werden.  Die Insel Pag hat eine einzigartige Flora, fast keine Bäume – aber reichlich Standstrände – ein Urlauberparadies. Bruno gibt auf Anfrage gerne Auskunft, weshalb auf Pag keine Bäume wachsen. In Pag wurde erstmals die Badehose angezogen. Wassertemperatur des glasklaren Wassers geschätzt: 21 Grad. Nachtessen: Auf Marianne’s Empfehlung haben wir bei Dragomir Bombastic gegessen: Hervorragend, Spitze! Tageszahlen: 70 Km / 1139 Höhenmeter.

3. Juni (Dienstag) Festland in die Stadt Zadar, ca. 70‘000 Einwohner
Marianne tischte ein grossartiges Frühstück auf, Bidonfüllen beim Konzum, und weiter an mindestestens 5 Kilometer langen Salz-Salinen vorbei und bald erreichten wir die grosse, schöne Brücke, welche die Insel Pag mit dem Festland verbindet. In der Gartenwirtschaft eines Beizlis gleich neben der Brücke aargauerte es dann gewaltig. Die Beiz hatte genau 11 Gäste, 4 Töff-Fahrer aus Safenwil waren auch unterwegs. Über Nim (Lunch) erreichten wir Zadar, eine Studentenstadt mit 70‘000 Einwohnern.
Wir durchfuhren die gesamte Stadt bis wir mitten in der historischen Altstadt, im engsten Gässchen der Stadt eine absolute low cost Unterkunft mit diversen Mängeln gefunden hatten. Zadar ist eine bekannte Touristenstadt – es gab viel zu sehen, u.a. die Abfahrt eines riesigen Kreuzfahrtschiffes, Wasserorgel u.a. Abends wurde es diesmal etwas später… So viele Bars, Musik, etc. Patrik und Roli erfreuten sich ungemein ob der Tatsache, dass der Mojito Drink lediglich soviel wie in der Schweiz ein Café Crème kostete. Tageszahlen: 72 Km / 500 Höhenmeter.

4. Juni (Mittwoch) ab in die Berge ins Niemandsland
Die Fähre in Zadar fuhr bereits um 07:30 Uhr ab – schon bald erreichten wir die kleine Insel Uglian. Hier organisierten wir uns ein konzumsches Morgenessen und weiter ging es über eine Brücke zur anderen kleinen Insel: Pasman, welche ebenfalls rasch durchfahren war. Mittels Fähre erreichen wir wiederum Festland und nun hiess es: ab in die Berge, in die Einsamkeit. Es erfolgte ein langer Aufstieg (700 Höhenmeter) über Biograd, Benkovac. Der Aufstieg wurde in tausendfach geübter Formation durchgeführt, das heisst, Späher Roli in Topspeed vorne, gefolgt von Sepp u.a. Peter sicherte das Feld hinten ab. Ausgepowert (Rennrad fahren mit soviel Gepäck ist halt mühsamer) erreichten wir Gracac – unser Übernachtungsort im Niemandsland. In Gracac gab es für 12 Euro ein Einzelzimmer! Das Gebäude wurde wohl zu Titos Jugendzeiten erstellt und sah noch immer so aus. Auf nähere Angaben zu den sanitären Anlagen wird hier aus Platzgründen verzichtet. Direkt am Übernachtungsort gab es kein Restaurant. Der Hotelier und ein Einheimischer fuhren uns in ihren Autos zum einzigen Restaurant weit und breit, ca. 2 Kilometer vom „Hotel“ entfernt. Und jetzt anschnallen und mitrechnen: 7 Personen, 7 Vorspeisen wie gemischter Salat oder Suppe, 7 Menus wie Steak mit Reis, 2 Liter Rotwein, 3-4 Liter Mineralwasser, 6 Espressi und 2 Schnäpse, alles zusammen kostete 606 Kunas in CHF 97.43!!! Gegessen haben wir in Kroatien immer gut. Stets wurden wir korrekt behandelt und die Rechnungen stimmten immer. Bravo! Man offerierte uns die Rückfahrt mittels privaten Personenwagen. Wir zogen jedoch einen 35 minütigen Nachtmarsch vor. Tageszahlen: 106 Km / 1600 Höhenmeter.

5. Juni (Donnerstag) zurück in die Zivilisation
Urs kaufte sich bei der Tankstelle Lebensmittel zusammen, so dass wir noch vor der Weiterfahrt frühstücken konnten. Erstmals sahen wir auf der Fahrt nach Gospic Kühe, Traktoren mit Messerbalken und andere Gerätschaften. Es war augenfällig, dass plötzlich die Felder nicht mehr versteppt waren, sondern hier landwirtschaftliche Nutzung erfolgte. Im lärmigen Gospic machten wir Znünipause und in Otocac Lunchhalt. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass fast alle Ortsnamen nicht ganz korrekt niedergeschrieben wurden. Im Kroatischen gibt es Striche links oder rechts, „Hüetli“ und „Höggli“ über den Buchstaben. Aus zwei Gründen hat der Berichtverfasser auf die Wiedergabe dieser Sonderzeichen verzichtet. 1. Der Freiämter hat Schwierigkeiten, diese Sonderzeichen korrekt zu deuten (Hauptgrund). 2. Die Sonderzeichen habe ich auf die Schnelle auf der Tastatur nicht gefunden (Nebengrund). Die heutige Etappe war lang und relativ flach. An der Küstenstadt Senj quartierten wir uns ein. Gutes Hotel, ausgezeichnetes Nachtessen. Übrigens: Die Strassen in Kroatien sind fast überall in gutem Zustand. Tageszahlen: 140 Km / 900 Höhenmeter.

6. Juni (Freitag), Senj – KrK – die letzte Insel
Am 7. Tag hatten wir erstmals viel, sehr viel Verkehr. Wir fuhren in Richtung der sehr bekannten, mautpflichtigen Brücke, welche das Festland mit der stark touristisch geprägten Insel Krk verbindet.
Nach 40 Kilometer und unzähligen LKW’s PW’s  und Töff erreichten wir die gigantische Brücke, welche für Velofahrer nicht zahlungspflichtig war. Auch auf Krk hatte es viel Verkehr (Freitag vor Pfingsten?). Immhin konnten wir jetzt auf Radwegen fahren. Im sehr schönen Njivice machten wir Lunchhalt. Vor einem kleinen Konzum leerte Sepp ungeschickterweise einen grossen Abfallkübel, was der Konzumfrau missfiel. Urs hat führungsmässig diese Etappe von A-Z übernommen. Am frühen Nachmittag erreichten wir bereits unser Etappenziel: Krk, schönes Städtchen, sehenswert, viele Touristen, laute Musik, gutes Hotel mit eigenem Meerzugang, ausgiebiges Bädele, gutes Essen. Tageszahlen: 87 Km / 1000 Höhenmeter.

7. Juni  (Samstag) von der Insel KrK nach Rijeka
Die Schlussetappe ist schnell erzählt. Rückfahrt zur grossen Brücke, auch am Samstag mit viel Verkehr, weiter nach Rijeka. In Rijeka erinnerten wir uns an den mondänen Ort Opatija, so dass wir nochmals Rijeka durchfuhren und in Opatija in einem sehr vornehmen Hotel das letzte Mittagessen bestellten und ob der hohen Rechnung die letzten Kunas zusammen kratzen mussten. Rückfahrt nach Rijeka, wo es Peter schaffte, einen Kilometer vor dem Busbahnhof einen platten Reifen einzufangen! Die Rückfahrt mit Walliser Reisen erfolgte pünktlich um 20:00 Uhr. Tageszahlen: 82 Km / 1000 Höhenmeter. Ganze Tour: 765 Kilometer und 9224 Höhenmeter.
Die ganze Tour konnte bei schönem Sommerwetter bei Temperaturen von 23 – 30 Grad absolviert werden.

Teilnehmer:
Bruno
(umsichtiger, hervorragender Organisator, scharf kalkulierender Einkäufer, tauscht gerne ein Bidon Wasser gegen eine Flasche Radler ein). Patrik (solider Teamfahrer,  unser Juniorfahrer, überglücklich mit dem Garmin Gerät in der linken und einem Glas Mojito in der rechten Hand). Willy (Leihfahrer vom Sempachersee, sicherer Wert, musste hohe Dezibelwerte während der Nacht erdulden). Roland (setzte hin und wieder schnellen Fremdfahrern nach, verpuffte jedoch Kräfte auf der täglichen Suche nach spanischen Nüssli, Oliven und im Uhrzeigersinn handgepresstem Orangensaft). Urs (Frontfahrer – grobe Schätzungen ergaben eine Führungsquote von 43.63%- , kurbelte Glaceumsatz in Kroatien an, machte im Ausgang dank Fönfrisur und topmodischen Schuhen eine gute Figur). Peter (Kassier ad interim, Schreiberling und Sturzpilot. Las jeweils nach dem Essen ab Zettel den Spruch: To jelo lo bilo odlično oder auf deutsch: Das Essen war gut. Hin und wieder wurde darauf hin eine Runde Slivovic oder Kruštkovac spendiert. Sepp (ausgesprochen originelle Banknotenfalttechnik, fiel nicht durch Führungsarbeit auf, musste einmal während einer Pinkelpause eine angriffige Krähe vertreiben.

			
Niedrigste Höhe 0 m
Höchste Höhe 761 m
Höhengewinn bergauf 8951 m
Höhenverlust bergab 8943 m
Maximalgeschwindigkeit 19.44 Km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit 10 Km/h
Gesamtstrecke 812.29 km
Dauer Gesamtstrecke 4d 9h 15m 40s
Wegpunkte 0
Trackpunkte 9991
Routenpunkte 0
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Distanz
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Herzschlag
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Ft
Meilen/h
Ft/Sek
Km/h
m/s

Weitere Informationen

  • Distanz: 765 km
  • Fahrzeit: 35 h
  • Höhenmeter: 9'224 m
  • Downhillmeter: 9'224 m
  • Geschwindigkeit: 21,16 km/h
  • Temperatur: 28 °C
Gelesen 7579 mal Letzte Änderung am Samstag, 10 März 2018 13:24
Burkard Peter

Pensionär, Rennvelofahrer, Mountainbiker und ehemaliger Läufer.

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